Marktausblick 2019
Ein schlechtes Börsenjahr 2018 neigt sich dem Ende. Vor allem deutsche Aktien schmierten ziemlich deutlich ab. Allerdings stürzten Sie nicht mit einem Knall ein. Seit der Korrektur zu Jahresbeginn fielen deutsche Titel Monat für Monat. Überall hat man schon vom großen Crash geredet, der aber nie kam. Der amerikanische Aktienmarkt hielt sich recht stabil, während die Emerging Markets und die japanische Börse ebenfalls Verluste hinnehmen musste.
Doch wie geht es nun 2019 weiter?
Zuerst einmal muss man sagen, dass die Zinsen weiterhin niedrig bleiben und es zu Aktien keine Alternativen gibt. Von daher glauben wir auch 2019 nicht an einen Crash. Dennoch bleibt es auch 2019 nervös. Getragen wird die Nervosität der Anleger von den Themen aus dem Jahr 2018. Da wäre zum einen die Handelsspannungen zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump hat 2017 die Märkte mit einer US-Steuerreform in einer ohne hin bereits gut laufenden Konjunktur nochmals befeuert. Wenn die US-Wirtschaft zu überhitzen droht, wird die US-Notenbank (FED) gegensteuern, was den Motor abwürgen könnte. Die FED hat bereits in den letzten Jahren die Zinsen acht Mal erhöht. Steigen die Zinsen in den USA nächstes Jahr weiter, würde dies das globale Zinsniveau ebenfalls mit nach oben ziehen. Das würde viele Unternehmen und Staaten große Probleme bereiten, da sich viele in US Dollar mit Krediten verschulden.
Dazu kommt der Haushaltsstreit mit Italien. Das große Schuldenproblem innerhalb der Eurozone wird auch 2019 eine bedeutsame Rolle spielen. Das Chaos um den Brexit wird nächstes Jahr ebenfalls eine große Herausforderung werden. Ein ungeregelter Brexit rückt näher und immer mehr Briten bereiten sich auf das Worst-Case-Szenario vor. Denn am 29. März 2019 verlässt Großbritannien aller Wahrscheinlichkeit nach die EU und für diesen Fall zeichnen besorgte Brexit-Gegner ein düsteres Szenario. Sollte es schließlich zu einem ungeordneten Brexit kommen, würde Großbritannien von einem Tag auf den anderen für die EU zu einem Drittland werden und auf einer Stufe mit China stehen. Die Gesetze der EU würden nicht mehr gelten, genauso wenig wie der freie Warenverkehr zwischen den 27 verbliebenen EU-Staaten und dem Königreich. Zollkontrollen wären an der Tagesordnung, Laster würden vermutlich tagelang im Stau stehen. Diese Verzögerungen würden besonders bei Obst, Gemüse, Milchprodukten und bestimmten Medikamenten zu Problemen und Lieferengpässen führen.
2019 wächst das weltweite Wirtschaftswachstum trotz der negativen Szenarien. Angeführt von der Wirtschaftsdampflok China. Dort sinken nämlich die Zinsen und Steuern. Das führt wie in den USA zu einer Finanz-Spritze für die chinesische Wirtschaft. China gilt als großer Wachstumstreiber weltweit. Betrachtet man die aktuellen Aktienbewertungen, dann stellt man fest, dass diese nicht ansatzweise das Zinsniveau widerspiegeln. Die Rendite für 10-jährige Staatsanleihen liegen weltweit bei 1,7 %. Diese müssten sich mehr als verdoppeln, um das Niveau von Aktien zu erreichen.