European Long-Term Investment Fund (ELTIF)

Die EU-Kommission hatte eine bemerkenswerte Idee: Sie wollte mehr Marktteilnehmern den Zugang zu Investitionen in Infrastrukturprojekte und außerbörslich gehandelte Unternehmensbeteiligungen ermöglichen, um den Geldfluss in der Kapitalmarktunion anzukurbeln. Trotz dieser Ambitionen wurden European Long Term Investment Funds (ELTIFs) aufgrund strengerer Vorschriften und Vertriebsbeschränkungen bis 2023 kaum wahrgenommen. So betrachtet man die ELTIFs jedoch weiterhin als ein wichtiges Instrument für die wirtschaftliche und sozial-ökologische Entwicklung in den kommenden Jahren innerhalb der EU. Daher wurde intensiv an einer „ELTIF 2.0“-Reform gearbeitet, die 2024 in Kraft treten soll.

ELTIFs wurden 2015 von der EU als spezielle Alternative Investmentfonds (AIF) zugelassen. Sie stellen die einzige grenzüberschreitende Fondsart dar, die eine langfristige Anlagemöglichkeit für Profis und Kleinanleger bietet. Zuvor konnten AIFs nur in Form von Spezialfonds an professionelle Anleger vertrieben werden. Die Grundidee hinter ELTIFs besteht darin, den ökologischen und digitalen Wandel voranzutreiben und die Kapitalmarktunion zu vertiefen, indem sie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie förderungswürdige Infrastrukturprojekte langfristig durch Kapitalzufluss unterstützen.

Was sind ELTIFs?

Europäische langfristige Investmentfonds (ELTIF) bietet Anlegern die Möglichkeit Geld in Unternehmen und Projekte zu investieren, die langfristiges Kapital benötigen. Sie sollen dazu beitragen, dass Unternehmen, die in die Realwirtschaft der Europäischen Union investieren, mehr Finanzmittel außerhalb des Bankensektors zur Verfügung stehen. Mindestens 70 % der Mittel müssen in Unternehmen mit langfristigem Kapitalbedarf investiert werden, die nicht an der Börse notiert sind, z. B. in mittelständische Unternehmen oder Infrastrukturprojekte wie Windparks oder Freiflächenphotovoltaikanlagen. Um das Beste aus den Investitionen in diesen sehr komplexen Märkten herauszuholen, ist es entscheidend, sich auf einen vertrauenswürdigen Vermögensverwalter mit einer starken Erfolgsbilanz zu verlassen.

ELTIFs haben spezifische Merkmale: Sie müssen 70 Prozent ihres Geldes innerhalb der ersten Hälfte ihrer Laufzeit oder von fünf Jahren investieren und haben eine Laufzeit von mindestens fünf bis zu 80 Jahren. Die Anlagewerte dürfen einzeln maximal 20 Prozent des Portfolios ausmachen. Derivate dienen nur zur Kapitalsicherung, Leerverkäufe und Rohstoffinvestitionen sind verboten. ELTIFs können in verschiedenen Anlageklassen wie Private Equity, Private Credit, Infrastruktur oder Multi Asset tätig sein. Mit der „ELTIF 2.0“-Reform ab 2024 sollen die Einstiegshürden für ELTIFs gesenkt werden. Die Anforderungen an Manager und Anleger werden gelockert, und die Fonds können in Strukturen investieren, die mehrere ELTIFs bündeln. Dennoch betont die EU die Bedeutung des Anlegerschutzes und der Transparenz.

Für wen ist ein ELTIF-Investment geeignet?

Meine persönliche Empfehlung sind zehn Prozent in ELTIFs zu investieren. Alternative Investemts können einen Anteil von bis zu einem Drittel im Portfolio ausmachen. Im Vergleich zu börsengehandelten Fonds sind ELTIFs weniger liquide. Pensionskassen, Kommunen, Versicherungsunternehmen und diversifizierende Kleinanleger investieren jedoch zunehmend in ELTIFs. Das Marktkapital der ELTIFs hat sich bereits verdoppelt und soll laut Prognosen in den kommenden Jahren weiter wachsen, wobei Frankreich und Italien den Markt dominieren, aber auch der deutsche Markt zunehmend aktiv wird.

Die EU-Kommission hat mit der Einführung des European Long Term Investment Funds (ELTIFs) im Jahr 2015 eine wegweisende Initiative gestartet, um mehr Marktteilnehmern den Zugang zu langfristigen Investitionen in Infrastrukturprojekte und außerbörslich getätigte Unternehmensbeteiligungen zu ermöglichen. Ziel war es, den Geldfluss in der Kapitalmarktunion anzukurbeln. Allerdings wurden aufgrund strengerer Vorschriften und Vertriebsbeschränkungen die ELTIFs bis 2023 kaum wahrgenommen. Betrachtet die EU sie weiterhin als entscheidend für die wirtschaftliche und sozial-ökologische Entwicklung in der EU und hat daher intensiv an einer „ELTIF 2.0“-Reform gearbeitet. Ab 2024 sollen die aktualisierten Fonds eine Renaissance erleben, und zahlreiche neue ELTIFs stehen bereits in den Startlöchern, wodurch das ELTIF-Marktvolumen laut Scope in den nächsten Jahren vervielfacht werden könnte.

Warum gibt es ELTIFs?

ELTIFs, oder European Long Term Investment Funds, wurden 2015 von der EU als spezielle Alternative Investmentfonds (AIF) zugelassen, um eine grenzüberschreitende Möglichkeit für langfristige Anlagen sowohl für Profis als auch Kleinanleger zu schaffen. Zuvor konnten AIFs ausschließlich in Form von Spezialfonds an professionelle Anleger vertrieben werden. Die EU erkannte die Notwendigkeit, auch Privatanlegern die Möglichkeit zu geben, in Großprojekte für Infrastruktur, erneuerbare Energien und mittelständische Unternehmen zu investieren. ELTIFs sollen den ökologischen und digitalen Wandel vorantreiben und die Kapitalmarktunion vertiefen, indem sie Kapitalzufluss für kleine und mittlere Unternehmen sowie für bedeutende Infrastrukturprojekte fördern.

Merkmale und Investitionsstrategien von ELTIFs:

ELTIFs zeichnen sich durch ihre langfristige Ausrichtung aus, wobei 70 Prozent ihres Kapitals entweder in der ersten Hälfte ihrer Laufzeit oder innerhalb von fünf Jahren investiert werden müssen. Die Fonds haben eine Laufzeit von mindestens fünf bis zu 80 Jahren. Sie investieren in Infrastrukturprojekte, mittelständische Unternehmen und erneuerbare Energien, wobei einzelne Anlagewerte maximal 20 Prozent des Portfolios ausmachen dürfen. ELTIFs können EU-weit mit einem EU-Pass vertrieben werden, ohne zusätzliche nationale Vorschriften zu erfüllen. Unter Berücksichtigung der EU-Nachhaltigkeitsrichtlinien (SFDR) investieren viele ELTIFs in Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Energiewende und Innovationen.

ELTIF 2.0:

Ab 2024 wird die „ELTIF 2.0“-Reform eingeführt, um den ELTIF-Markt zu revitalisieren. Die neuen Vorschriften sollen die Einstiegshürden senken und den Marktzugang für eine breitere Investorenbasis ermöglichen. Die Reform betrifft insbesondere die Portfoliozusammensetzung, Fremdkapitalquote, Barkreditaufnahme und Anlagepolitik. Die neuen Regeln sollen die Attraktivität von ELTIFs für Investoren steigern, während gleichzeitig der Schutz der Anleger gestärkt wird.

Zusammenfassung und Ausblick:

Trotz anfänglicher Zurückhaltung erfahren ELTIFs eine Neubelebung, und das Marktvolumen könnte in den nächsten Jahren erheblich steigen. Mit der „ELTIF 2.0“-Reform positioniert sich die EU, um langfristige Investitionen in nachhaltige Projekte und innovative Unternehmen zu fördern. Anleger sollten jedoch darauf achten, dass ELTIFs im Vergleich zu börsengehandelten Fonds weniger liquide sind, und eine umsichtige Anlagestrategie empfehlenswert ist. Mit den aktuellen Entwicklungen bleibt die Zukunft der ELTIFs ein faszinierendes Kapitel im europäischen Finanzsektor.