Brexit, US-Wahl und EZB-Kurs
Das „british empire“ steht vor großen Herausforderungen
Großbritannien hat nun als erste größere Volkswirtschaft einen der beiden im Wettlauf führenden Impfstoffe (Biontech und Pfizer) zugelassen. Mit schnellen Impfungen will Boris Johnson nun die britische Wirtschaft so zeitnah wie möglich gegen weitere Lockdowns immunisieren. Dazu kommt, dass zum 1. Januar die auslaufenden Brexit-Übergangsfrist immer noch ziemlich düster ausschaut.
Solange man sich mit der EU nicht auf eine Lösung bezüglich der offenen Streitpunkte (Fischereirechte, Streitschlichtung und das sogenannte Level Playing Field – Verzicht auf Zölle) einigt, droht Großbritannien ein enormer wirtschaftlicher Schaden. Wo das Land ohnehin bereits stark von der Coronakrise geschwächt ist.
US-WAHL
In einer Umfrage der Washington Post identifizierten sich nur knapp 8% der republikanischen Kongressabgeordneten mit einem eindeutigen Sieg von Joe Biden. Im Umkehrschluß kann man sagen, dass 92% glauben, dass Donald Trump die Wahl gestohlen worden sei. Das wirft natürlich einnegatives Licht auf die amerikanische Demokratie. Die nächsten vier Jahre könnten also auf einen aggressiven Wahlkampf von Seite der Republikaner hindeuten.
EZB, Nullzinsen und ein steigender Euro
Viele Marktteilnehmer wünschen sich natürlich weiter offene Geldschleußen aufgrund der Coronakrise. Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar stark aufgewertet. Somit steigen natürlich auch die Erwartungen bezüglich einer Zinssenkung , weil eine starke Währung bekanntlich inflationsdämpfend wirkt und die EZB den festen Euro deshalb zurzeit ganz und gar nicht gebrauchen kann. Deshalb wird man auf eine weitere Zinssenkung verzichten und stattdessen das Anleihekaufprogramm um bis zu 500 Mrd. Euro bis Ende 2021 ausweiten.