Rezession: Dunkle Zeiten für Europa
Während des nun bereits seit zwei Wochen andauernden Krieg in der Ukraine erreichen uns täglich neue schreckliche Bilder. Inzwischen sind bereits 1,5 Mio. Ukrainer auf der Flucht. Das russische Militär verfolgt eine Belagerung der Städte, sprich eine Aushungerungsstrategie, bei gleichzeitig gezielter Bombardierung auf die Zivilbevölkerung.
Das größte Menschheitsverbrechen seit dem zweiten Weltkrieg. Dieser Krieg trifft Europa auch ökonomisch. Eine Rezession ist inzwischen nicht mehr auszuschließen.
Dafür gibt es mehrere Gründe.
Zum einen sind es die steigenden Energiepreise, die die Nachfrage der Haushalte schwächen und die Unternehmen können ihre Produktionskosten nicht mehr so einfach an ihre Kunden weitergeben. Das hindert die Investitionsbereitschaft und schmälert die Gewinne.
Als zweitens haben wir zunehmende Lieferprobleme. Die Lieferketten waren durch die Corona-Pandemie bereits extrem gestört. Nicht nur Russland ist ein bedeutender Exporteur von Energie, sondern auch für Zuliefererteile in der Automobilindustrie (Palladium oder Platin). Die Ukraine dagegen stellt Kabelbäume her. Die Chip-&Halbleiterindustrie wird deutlich leiden. Dazu ist die Ukraine und Russland ein großer Lieferant für Weizen. Was die Brotwaren bei uns erheblich teurer machen wird. Nur ist diesmal nicht der Lieferkettenverzerr Schuld, sondern der Krieg. Was das Wachstum in Europa dämpft.
Der dritte Punkt ist die deutlich eingetrübte Stimmung bei Verbrauchern als auch bei Unternehmen. Das wird so lange bleiben, wie hier in Europa ein menschenverachtender Angriffskrieg tobt.
Diese Woche tagt die EZB, die diese Geschehnisse sicherlich genau beobachtet und in ihre Prognosen berücksichtigt. Sicher erscheint dabei, dass die Normalisierung der Geldpolitik langsamer vonstattengehen wird. Zu guter Letzt gibt es noch den Volkskongress in China, die positive Wachstumsimpulse geben werden.