Was sind Devisen?

Das Wort „Devisen“ steht für Fremdwährung/ausländische Zahlungsmittel. Währungen sind Wertaufbewahrungen und Tauschmittel zugleich. Auf lange Sicht sind Produktivität, Inflation und das Sparen die antreibenden Räder von Währungen. Auf kurze Sicht sind Zinsen und Wirtschaftswachstum von Bedeutung. Mit Fremdwährungen kommen wir des Öfteren im Urlaub in Berührung. Die Einführung des Euros hat es vielen Urlaubern im Ausland (innerhalb der Eurozone) leichter gemacht. Ihnen blieb das Umrechnen für das Mittagessen sowie das Shoppen in einer Einkaufspassage erspart. Neben dem Umtauschaufwand bleiben dem Urlauber auch die Kosten für die Umtauschgebühren bei ihrer Bank oder Wechselstube erspart.

Eine Währung dient als Zahlungsmittel für die Bürger eines Landes. Tagtäglich nutzen wir Geld für die Bezahlung von Waren, Dienstleistungen oder Güter.  Dabei kann ein Wechselkurs entstehen. Der Wechselkurs, auch Devisenkurs oder Währungskurs genannt, ist der Preis einer Währung ausgedrückt in einer anderen Währung. Weltweit gibt es ca. 160 Währungen. Gemessen am Handelsvolumen stellen der US-Dollar, der Euro und der japanische Yen die weltweit am häufigsten gehandelten Devisen dar.

Die Bedeutung und Wichtigkeit einer Währung hängt mit der volkswirtschaftlichen Stärke eines Landes zusammen. Um weltweiten Handel zu betreiben, müssen die jeweiligen Währungen untereinander getauscht werden, um die erworbenen Waren in der Landeswährung bezahlen zu können.

Eine sehr große und wichtige Bedeutung bekommt der US-Dollar. Die meisten und wichtigsten Rohstoffe wie etwa Öl oder Gold werden in US Dollar gehandelt. Ein schwacher US Dollar bedeutet in der Regel steigende Kurspreise bei Rohstoffen. Weil die Rohstoffe dadurch für Investoren aus dem Nicht-Dollar-Raum billiger werden. In meinem Beitrag vom 16.Juli schrieb ich, dass der Preis für Mais und Zucker mit dem Preis an der Tankstelle zusammenhängt und ebenso hängt der Preis an der Tankstelle mit einer Währung zusammen.

Ein starker Dollar gegenüber einem schwachen Euro bedeutet eine hohe Kaufkraft für US-Amerikaner im Euroraum, da der Wert des Dollars gegenüber dem Euro zulegt. Gleichzeitig droht aber auch eine niedrige Wettbewerbsfähigkeit für US-amerikanische Unternehmen, da ein starker Dollar die Herstellungskosten in den Vereinigten Staaten im Vergleich zu anderen Ländern erhöht. Deswegen ist ein Wechselkurs auch nicht ganz unwichtig für Ihren nächsten Urlaub außerhalb der Eurozone. Der US-Dollar war in diesem Jahr eine der schwächsten Währungen.

Aus volkswirtschaftlicher Sicht entstehen Devisenbestände in einem Staat insbesondere durch permanente Überschüsse in der Handelsbilanz. Dann nämlich exportiert ein Staat mehr, als er importiert, wodurch er mehr Devisen einnimmt, als er durch Importe wieder ausgeben muss.

Ein freier Devisenverkehr ist nur möglich, wenn die betroffenen Währungen einer vollen Konvertierbarkeit unterliegen. Das haben wir aktuell in China nicht. Dort hat die chinesische Regierung die volle Hand über ihren „Renminbi“. Doch diese will im Jahr 2020 den Wert ihrer Währung den Kräften des Marktes überlassen. Sollte der chinesische Yuan, tatsächlich frei konvertierbar werden, würde Peking erstmals ungebremste Kapitalströme zulassen und die Kontrolle über den Wert des chinesischen Geldes aus der Hand geben. Europa und insbesondere die USA werfen China immer wieder vor, dass sie ihre Währung manipulieren und künstlich niedrig halten und somit eigenen Exporten Hilfestellung leisten. Durch solches Vorgehen entsteht auch der Begriff „Währungskrieg“ in den Medien.