Das Dilemma der EZB

September 25, 2023 , , , ,

Die Geldpolitik und die Rolle der Notenbanken sind von entscheidender Bedeutung für die Stabilität und das reibungslose Funktionieren einer Volkswirtschaft. In diesem Bericht werden wir einen näheren Blick auf die Geldpolitik werfen und die verschiedenen Instrumente und Ziele analysieren, die von den Zentralbanken auf der ganzen Welt verfolgt werden. Christine Lagarde ist eine erfahrene politische Akteurin. Die Französin hat verschiedene Ministerposten in ihrem Land bekleidet, darunter die Ämter der Landwirtschafts- und Fischereiministerin sowie der Wirtschafts- und Finanzministerin. Außerdem hatte sie die Leitung des Internationalen Währungsfonds (IWF) inne. Seit November 2019 ist sie als Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) tätig, obwohl

China: Reopening oder Bremsklotz?

Die Wirtschaft Chinas hat in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen und sich zu einer der größten und einflussreichsten Volkswirtschaften der Welt entwickelt. Mit einer Kombination aus staatlicher Lenkung und marktorientierten Reformen hat das Land eine beeindruckende Wachstumsdynamik erreicht, die sowohl Chinas innere Struktur als auch die globale Wirtschaftslandschaft geprägt hat. Wachstum und Struktur: Chinas Wirtschaftswachstum war über viele Jahre außerordentlich stark, mit durchschnittlichen jährlichen Zuwachsraten von rund 9-10 Prozent. In den letzten Jahren hat sich dieses Wachstumstempo jedoch etwas verlangsamt, was auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen ist, darunter die zunehmende Verschuldung, demografische Veränderungen und eine stärkere Fokussierung

Ratingagentur stuft Kreditwürdigkeit der USA herab!

Am 3. August 2023 hat die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) die Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika herabgestuft. Die Entscheidung der Ratingagentur spiegelt die wachsenden wirtschaftlichen Herausforderungen wider, mit denen die USA konfrontiert sind, und sendet zugleich besorgniserregende Signale an die globalen Finanzmärkte. S&P senkte die Bonitätsnote der USA von „AAA“ auf „AA+“. Dies bedeutet, dass die Agentur weniger Vertrauen in die Fähigkeit der USA hat, ihre Schulden pünktlich und vollständig zurückzuzahlen. Der Status „AAA“ gilt normalerweise als höchstes Rating und spiegelt das Vertrauen der Märkte in die Finanzstärke eines Landes wider. Die Herabstufung auf „AA+“ signalisiert Investoren, dass

(Zentral-) Banken unter Beobachtung

Am vergangenen Freitag hat der Markt positiv auf die starken US-Arbeitsmarktdaten reagiert. Das war anders als in der jüngeren Vergangenheit. Denn jedes Mal in der Vergangenheit war die Reaktion negativ bei einem Bericht, weil die Märkte weiter steigende Zinsen der US-Notenbank befürchtet haben. Doch diesmal erwies es sich als anders, denn ein Tag zuvor am Donnertag hat Fed Chef Jerome Powell eine Pause des Zinserhöhungszyklus in den USA erwähnt. Angesichts der notorisch langen Wirkungsverzögerungen geldpolitischer Straffung geht die Zentralbank damit ganz bewusst das Risiko einer Rezession in der US-Wirtschaft ein. Dabei haben gerade die Daten der letzten Woche einmal mehr

Wir betreten ein neues Zeitalter!

Das allmählich auslaufende Jahr ist ohne Zweifel ein schwieriges und herausforderndes Jahr gewesen und von zahlreichen Verwerfungen geprägt.  Wir betreten ein neues Zeitalter von Makroökonomie und Volatilität. Der Mix aus beiden Welten wird uns sehr wahrscheinlich in den nächsten Jahren begleiten.   Anleger müssen sich neu orientieren und ihre Anlagestrategien auf den Prüfstand stellen. Die Rezession in Europa ist ausgemachte Sache. Mit Blick auf den Arbeitsmarkt und den Massenentlassungen im Technologie-Sektor ist in den USA im zweiten Halbjahr 2023 durchaus eine Rezession möglich. In den USA wird die Tiefe der Rezession auch von der Situation am Arbeitsmarkt abhängen.  Eine sich

Energiekrise, Zentralbank-Aktivitäten und Inflation

Kein Tag vergeht und die aktuelle Lage ändert sich fast täglich durch neue Ereignisse. Die EZB tritt dem „Jumbo Rate-Hike Club“ bei, also Notenbanken, die um 75 Basispunkte Ihre Leitzinsen erhöhen, zu der inzwischen auch die EZB gehört. Was man vor einiger Zeit für nicht möglich gehalten hätte, ist jetzt Realität geworden. Die größte Leitzinsanhebung der Geschichte war ein klares Signal der EZB. Dennoch liegen Sie noch weit unter dem Zinsniveau der amerikanische Fed. Damit fühlt sich die EZB als getrieben von der Inflation. Weitere Zinsanhebungen sind laut EZB-Chefin Christine Lagarde nötig. Wir können also davon ausgehen, dass am 27. Oktober

Rezession – Was folgt jetzt?

  Vor zwei Jahren erschütterte das Coronavirus die Welt, wo niemand wusste wie schlimm es noch wird. Erleben wir eine zweite spanische Grippe?   Nach einem weltweiten Lockdown und zahlreichen Einschränkungen sind nun mittlerweile zwei Jahre vergangen. Krise vorbei? Fehlanzeige! Noch heute wirken die Auswirkungen der Coronakrise nach. Dazu erleben wir den Krieg in der Ukraine, der ebenfalls dazu beiträgt, dass die Lieferketten gestört, teilweise zerstört werden. China hält an seiner Zero-Covid Strategie fest und befindet sich hin und wieder ebenfalls in einem Lockdown. Nun kommen noch die Notenbanken ins Spiel, die mit ihrer restriktiven Geldpolitik neue Ängste schüren.  

Zwischen Krieg, Energiekrise, steigenden Zinsen, Corona und Inflation

Die Notenbanken streben eine restriktive Geldpolitik an, um die Inflation zu reduzieren. Durch die steigenden Zinsen sinkt die Nachfrage nach Krediten von Unternehmen und Privatpersonen. Zudem gibt es wieder Zinsen auf risikoarme Anlagen.  Was dazu führt, dass mehr gespart, anstatt konsumiert wird. Die US-amerikanische Notenbank Fed muss jetzt aufpassen, dass sie den Wirtschaftsmotor nicht abwürgt. Durch das Auslaufen der Anleihen-Kaufprogramme und Zinserhöhungen hat die Fed sich wieder Spielraum nach unten verschafft. Die BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) hält eine weiche Landung der Wirtschaft – bei der die Zinsen steigen, ohne eine Rezession auszulösen – immer noch für möglich. Als Institutioneller

Putins Krieg und deine Geldanlage

Nun hat es sich bestätigt, was viele Leute vorhergesagt haben. Ein barbarischer Angriffskrieg russischer Truppen auf die Ukraine. Putin will nach Lenin und Stalin sein Eintrag in die Geschichtsbücher und strebt nach einem neuen Sowjet-Imperium. Durch den Einmarsch in die Ukraine will Putin seine Macht ausspielen und Grenzen nach außen verschieben. Es herrscht nur zwei Flugstunden von uns entfernt ein Krieg, was wir uns seit fast acht Jahrzehnten nicht mehr haben vorstellen können und wollen: Krieg in Europa, Krieg im unmittelbaren Umfeld unserer Vorstellung einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung und eines europäischen Wertesystems. Die ganze Welt schaut besorgt auf die Ereignisse in

Inflation, Omikron und China

„Inflation hatten wir 10 Jahre nicht gehabt, da sehen wir kein Risiko. Das wird immer überbewertet.“ Diesen Satz haben wir in den letzten Jahren immer häufiger gehört. Aber ist diese Situation heute eine andere? Der Stimulus der Staaten und Notenbanken wird so langsam, aber sicher zurückgefahren. Die Fiskalpolitik bleibt unterstützend, aber weniger expansiv. Die Programme sind weiterhin da. Der Effekt lässt aber nach. US-Präsident Joe Biden hat ein weiteres überparteiliche Programm durch den Senat gebracht, welches vorsieht, in den nächsten Jahren 550 Milliarden USD in Infrastruktur zu investieren. Die großen Sozialprogramme in den USA beginnen auszulaufen. In Europa haben wir

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