Marktausblick 2020

Geht die Rally weiter? Auf den ersten Blick scheint nicht viel für Aktien zu sprechen in einer Welt, die immer irrer daherkommt. Aber die wirtschaftliche Lage ist besser als sie oft dargestellt wird. Die Zinsen bleiben weiterhin niedrig. Deswegen gibt es zu Aktien zunächst einmal keine Alternativen. Von daher sollte man weiterhin investiert bleiben.

 

2020 richtet sich der Fokus auf Unternehmensgewinne und das Weltwirtschaftswachstum, welches höher ausfallen wird als 2019. Man gehe von einem globalen Wirtschaftswachstum von 3,2% aus. In den Industrieländern prognostiziert man 1,7%. Fiskalische und monetäre Impulse dürften Chinas Konjunktur weiter ankurbeln und das globale Wachstum stützen.

Ein weiteres wichtiges Augenmerk sind die Notenbanken. Der EZB Hauptrefinanzierungssatz wird unverändert bei 0,00% bleiben. Bei der amerikanischen Fed gehe man von 1,25 – 1,50%. Die Lockerung der Geldpolitik aus dem letzten Jahr wird sich verzögert als Effekt in 2020 erweisen. Vieles spricht also für ein gutes Finanzmarktjahr. Steigende Zinsen kann man auch nicht in diesem Jahr erwarten. Man kann davon ausgehen, dass die Zentralbanken nicht zu einem erneuten Kursschwenk hinneigen. Alles andere als eine Zurückhaltung der Zentralbanken über die nächsten Monate wäre eine Überraschung. Vor allem in den Schwellenländern besteht weiteres Zinssenkungspotenzial. Im Euro-Raum sind Keine weitere Zinssenkung der EZB geplant, aber das Anleihenkaufprogramm sorgt weiterhin für niedrige Renditen.

US-Titel sind dagegen schon sehr gut gelaufen. Dort sollte man keine überdurchschnittliche Entwicklung erwarten. Aktienrückkäufe waren hier ein entscheidender Grund für die Hausse US-amerikanischer Aktien. 2020 wird sich der konjunkturelle Aufschwung, der sich in seinem elften Jahr auf Rekord befindet, mit etwas schwächerer Dynamik fortsetzen. Das geschätzte reale BIP-Wachstum liegt bei 1,8 Prozent. Der konjunkturelle Aufschwung sollte sich also auch im Wahljahr fortsetzen.  Nachdem die Rezessionswahrscheinlichkeit bis in den Sommer 2019 deutlich zugenommen hatte, haben sich die meisten Indikatoren zuletzt soweit verbessert, dass eine Rezession in absehbarer Zeit unwahrscheinlich geworden ist.

Kurz vor dem Jahresende haben sich die USA und China tatsächlich auf ein „Phase-1-Abkommen“ geeinigt. Das Ergebnis bei den britischen Parlamentswahlen hat dazu geführt, dass Großbritannien am 31. Januar 2020 die EU verlassen wird.

Wie die Handelsbeziehungen dann zwischen Großbritannien und der EU nach dem Ende der Übergangsphase im Dezember 2020 aussehen, ist noch völlig unklar. Von daher könnte uns das Thema Brexit im Laufe des nächsten Jahres weiter beschäftigen.

Deutschlands Wirtschaft könnte durch Zölle oder anderen Handelsbeschränkungen seitens von China oder den USA weitere Beulen abbekommen. Deutschland ist letztes Jahr nur knapp an einer Rezession vorbei geschrammt. Mit einer Wachstumsrate von ca. 0,5 Prozent sieht man hier nicht positiv in die Zukunft.

Sollte sich die Deglobalisierung weiterentwickeln, wird die deutsche Wirtschaft hierunter leiden, da die deutsche Industrie sehr exportabhängig ist. 2019 lag die Inflation noch bei 1,2 Prozent. Für 2020 geht man von einem  ähnlichen Wert aus. Allerdings neigt die Tendenz in den nächsten Monaten zu höheren Preissteigerungsraten als bisher. Die Veränderung der Inflationsrate ist fast allein auf den Ölpreis zurückzuführen. Die Ölnachfrage nimmt aufgrund des geringeren globalen Wirtschaftswachstums nur langsam zu. Dies spricht eigentlich für sinkende Preise.

Jedoch haben die OPEC-Länder ihre Produktion in den vergangenen Monaten deutlich reduziert. Die OPEC hat ihre Prognosen für die mittel- und langfristige Ölnachfrage nach unten angepasst. Gleichzeitig geht man davon aus, dass das Ölangebot in den nächsten Monaten ansteigen wird. Nicht nur die USA, auch Brasilien und Norwegen erhöhen die Produktion. Im Konflikt zwischen den USA und dem Iran droht neuer Zündstoff. Der Iran hat aus Vergeltung für die Tötung seines Top-Generals Qassem Soleimani zwei von US-Soldaten genutzte Militärstützpunkte im Irak angegriffen. Was bleibt, ist die Hoffnung auf einen kühlen Kopf auf beiden Seiten und somit die Vermeidung einer verheerenden Eskalation. Zumindest spricht die anstehende US-Wahl im November dafür, die Donald Trump erneut gewinnen möchte. Eine kriegerische Auseinandersetzung könnte den Ölpreis nach oben treiben und damit die Konjunktur negativ beeinträchtigen.

 

Was sollten Anleger jetzt tun?

 

Die Lösung lautet zyklische Werte, Diversifikation, Qualitätsaktien, Einkommen generierende Anlageklassen sowie Staatsanleihen und Edelmetalle. Japanische Werte als auch die Aktien von Unternehmen aus den Schwellenländern sollten stärker von einer Wachstumsbeschleunigung profitieren und damit in den Fokus von Anlegern rücken. Man prognostiziert hier ein Wirtschaftswachstum von 4,2% in den Schwellenländern. Hier kann man von einem Aufholpotenzial in 2020 sprechen.

 

Für Anleger ist es empfehlenswert verhaltend risikofreudig zu bleiben und auf Qualität zu setzen. Qualitätsanlagen sind hier ein elementarer Baustein und für den Aufbau krisenresistenter Portfolios bestens geeignet.

 

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