Entwicklungsländer, Grenzmärkte und Schwellenländer mit 30% Kursabschlag
Während die westlichen Industriestaaten das 19. und 20. Jahrhundert eroberten und sich ihren Wohlstand erarbeiteten, wird das 21. Jahrhundert den „Emerging Markets“ gehören.
Betrachten wir die Entwicklung von den Industriestaaten und Schwellenländer, wird man sehen, dass die Entwicklungsländer aktuell mit einem Kursabschlag von 30% zu erwerben sind. Die Schwellenländer befinden sich auch auf dem Weg zu größerer wirtschaftlicher Unabhängigkeit. Viele Länder verdanken ihr steigendes Wirtschaftswachstum nicht mehr den Industrieländern, sondern vielmehr dem Wachstum der inländischen Trends. Die Schwellenländer gewinnen kontinuierlich an Gewicht – wirtschaftlich wie politisch. Auf dem G20 Gipfel in Hamburg waren elf Schwellenländer an der Zahl vertreten!
Brasilien, Kolumbien und Peru bieten im Puncto Wachstum vielversprechende Märkte. Mit der TREN BIOCEÁNICO (5.000Km Eisenbahnstrecke von Brasilien nach Peru) baut die chinesische Regierung eines der teuersten Projekte.
China ist inzwischen der wichtigste Geldgeber Lateinamerikas, noch vor der Weltbank und der inter-amerikanischen Entwicklungsbank. So dominiert Huawei den Mobilfunkmarkt in Lateinamerika, liefert Know-how für Überwachungstechnik und ist an der Planung eines Glasfaserkabels zwischen China und Chile beteiligt.
Schon heute stammen 75 Prozent der latein-amerikanischen Agrarprodukte, die für den chinesischen Markt bestimmt sind, aus Brasilien.
Die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) stellen etwa 45% der Weltbevölkerung und tragen damit viel zum weltweiten Aufschwung bei. Das Bruttoinlandsprodukt der BRIC Staaten liegt 2017 in etwa bei 17,9 Billionen US-Dollar und macht in etwa 30% des weltweiten Bruttoinlandsproduktes aus. (Quelle www.statista.com). Die gesamte Wirtschafskraft der BRIC-Staaten könnte 2030 so groß sein wie die der heutigen G7 Staaten.
Viele Schwellenländer haben sich vom Image als „Billiglohnländer“ für die Produktion internationaler Konzerne gelöst und schwingen in den Dienstleistungssektor um. Gerade China und Vietnam sind hier als sehr beachtenswert zu erläutern. Vietnam profitiert von der Nähe zu China. Dort sind die Löhne rasant angestiegen, weshalb viele Unternehmen in das vom Lohnniveau her deutlich günstigere Nachbarland ausweichen. Japan und Korea nutzen die günstige Herstellung von Elektronik- und Textilhersteller in Vietnam. Doch inzwischen klettern die Löhne auch in Vietnam kräftig. Das treibt den Konsum an. Das Pro-Kopf BIP in Vietnam hat sich innerhalb der letzten 10 Jahren von ca. 920$ auf 2.300$ verdoppelt.
China – der Drache ist erwacht
Der Wandel Chinas von einer exportorientierten Nation hin zu einer stärker konsumorientierten Binnenwirtschaft. China hat Deutschland und Japan als drittgrößte Wirtschaftsmacht längst überholt. 2025 soll China die USA eingeholt haben und 2050 zusammen mit Indien, Brasilien und Russland, vier der sechs größten Volkswirtschaften stellen. China verfügt über 42 Städte, in denen mehr als zwei Millionen Menschen leben! Einige der profitabelsten Technologieunternehmen weltweit finden sich heute in China, wo diese Firmen einen immer größeren Anteil an den Ausgaben der rasch wachsenden Mittelschicht abschöpfen. Das Pro-Kopf BIP betrug 2007 noch 2.700$ während es bis heute auf 8.480$ angestiegen ist. Das ist eine Vervierfachung innerhalb von 10 Jahren! Die Arbeitslosenquote liegt aktuell 4%.
Indien – Im Schatten vom Drachen
2050 wird Indien das bevölkerungsreichste Land der Erde sein. Indien verfügt über ein gutes Humankapital und einem gesunden Bildungssystem. Das Durchschnittsalter der Inder ist zehn Jahre jünger als in China und den USA. Viele amerikanische und europäische Unternehmen entsenden ihre Mitarbeiter nach Indien, um dort Fachkräfte von Morgen auszubilden. Die bedeutendsten Branchen sind die Informationstechnologie und die Software-Entwicklung. Es warten enorm viele junge hungrige Konsumenten, die hohen Einfluss auf Absätze in den Bereichen Mobiltelefone, Computer, Fernseher und Autos haben werden. Der Konsum ist aber nur ein Pfeiler des Aufschwungs, denn das Geld liegt noch in der Erde! Die Entwicklungsstaaten haben enormen Rohstoffhunger und benötigen reichlich Stahl, Eisenerz, Kupfer, Zink, Beton und Co. Folgt man den Statistiken, kann man sehen, dass das Wachstum in der Mittelschicht immer mehr heranwächst. Das Pro-Kopf BIP beträgt aktuell noch 1.850$. Man geht davon, dass es sich in den nächsten zehn Jahren verdreifachen wird. Die Arbeitslosenquote liegt zudem mit 3,4% sehr niedrig.
Brasilien im Zuckerrausch und Ethanol-Wahn
Brasiliens relative Unabhängigkeit von der Weltwirtschaft spielt eine große Rolle.
In einer globalisierten Welt wie wir sie heute haben, kann sich niemand mehr gänzlich abkoppeln, aber Brasiliens Exportquote macht lediglich ein Viertel des Nationaleinkommens aus! Brasiliens Wirtschaft beruht auf die Binnenkonjunktur. Brasilien ist der weltweit größte Zucker- und Ethanol-Produzent. Zudem verfügt Brasilien über die größten Ressourcen an Eisen, Kupfer und Nickel. Des Weiteren hat Brasilien große Öl- und Stahlvorkommen.
2007 betrug das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in etwa 7.500$ während es 2017 auf ca. 10.300$ gestiegen ist. Die positive Entwicklung ist sicherlich auf die Steigerung der Exporte zurückzuführen.
Russland – ein Reichtum an Gas und Erdöl
Das Land das eins aus einer kommunistischen Planwirtschaft stammt und sich in ein modernes kapitalistisches Land entwickelt hat, schaut auf positive Zeiten. Die Ampeln stehen auf Grün. Russland ist der weltweit größte Erdöl- und Erdgas-Exporteur der Welt. Der russische Aktienindex hat sich in der Zeit von 2000 – 2007 versechzehnfacht. Russland profitierte vom globalem Wachstum und deren Nachfrage nach Öl und Gas. Rohöl gilt als der wichtigste Rohstoff weltweit. Öl ist der Blutkreislauf der Wirtschaft und ein Magnet für jeden Krieg. Fossile Brennstoffe kann man in der Qualität und Quantität nicht ersetzen. Gerade Öl ist enorm wertvoll und nicht erneuerbar. Das Pro-Kopf BIP beträgt aktuell 10.885$. Die Arbeitslosenquote liegt zudem mit 3,4% sehr niedrig. (Quelle www.statista.com)