Aktienmarkt – Quo Vadis?

Die Aktienmärkte waren dieses Jahr wieder positiv gestimmt. Doch wohin gehen wir 2019? Wir haben aktuell viele Krisen rund um den Globus. Doch im Griechischen als auch im Chinesischen bedeutet das Wort Krise nicht mehr als Chance oder Wendepunkt.

 

„Erkennt man die Chancen von Krisen, dann kann man wachsen“

Es bleibt abzuwarten, ob am 29. Juni beim G20 Gipfel im japanischen Osaka eine Einigung der Supermächte im Handelsstreit erzielt werden kann. Möglicherweise wird sich der Konflikt zwischen den USA und China noch lange hinziehen. Die USA machen den Iran für die Angriffe auf die beiden Öltanker im Golf von Oman verantwortlich. Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran nehmen seit Monaten zu. Der Iran setzte den Bemühungen der EU um eine Deeskalation der Krise im Nahen Osten einen erheblichen Dämpfer. Die Führung in Teheran kündigte bereits an, einen Teil ihrer Verpflichtungen aus dem internationalen Atomabkommen nicht mehr zu erfüllen.

In Europa stehen die Zeichen beim Brexit und Italien auf Eskalation. Denn mit Boris Johnson steigt nun ein harter Brexiteers ins Rennen um den Posten als Premierminister ein. Boris Johnson führte sein Land mit Lügenkampagnen und falschen Versprechungen in die tiefste politische Krise der Geschichte Großbritanniens. Hier droht nun ein harter Brexit.

In Italien spitzt sich der Haushaltsstreit mit der italienischen Regierung weiter zu. Trotz mehrfacher Aufforderung der EU, den Haushaltsplan für das Jahr 2020 anzupassen, werden die Italiener wohl mehr Schulden machen.

Die amerikanische Notenbank könnte heute mit einer Zinssenkung für eine Überraschung sorgen. Der amerikanische Notenbank­chef Jerome Powell hat jüngst signalisiert, dass man alles daransetzen werde, um den wirtschaftlichen Aufschwung am Leben zu erhalten. Der Zyklus steigender Zinsen in den USA könnte somit zu Ende sein, zumal sich die Konjunktur in den USA gegen Ende des Jahres abschwächen sollte. Tiefere Zinsen würden helfen, Inflation und Beschäftigung anzukurbeln. Auch eine sich anbahnende Rezession – etwa durch ein weiteres Eskalieren im Handelsstreit – spricht für Zinssenkungen.

Wenn Jerome Powell heute signalisiert, dass es demnächst eine Zinssenkung geben wird, dürften die Märkte darüber erfreut sein. Bei einer deutlichen Aussage werden sie jubeln.

Bei Zurückhaltung oder Versuchung, mögliche überzogene Erwartungen zu dämpfen, dann könnte es einen empfindlichen Rückschlag vor allem an den Aktienbörsen geben.